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Labore intelligent vernetzt

LabV - Labor intelligent vernetzt

Christian Baier, former Managing Director at LabV

LabV - Labor intelligent vernetzt. Interview mit Christian Baier, Geschäftsführer LabV Intelligent Solutions GmbH

 

Herr Baier, welche Impulse führten zur Gründung von LabV Intelligent Solutions?

 

C. Baier: 2020 haben wir zusammen mit dem INC Invention Center eine Studie zum Thema Industrie 4.0 im Labor mit über 60 deutschen Unternehmen geführt. Wir wollten herausfinden, wie die digitale Landschaft im Labor aussieht und welche Herausforderungen noch bestehen. Im Laufe der Gespräche haben wir festgestellt, dass die Digitalisierung im Labor bereits gut fortgeschritten war, aber immer noch sehr viele Datensilos und keine gute Vernetzung vorhanden sind. Die Aufgaben für die Labormitarbeiter sind als Prozess definiert und bauen aufeinander auf, während die Systeme und digitalen Werkzeuge nicht miteinander kommunizieren. In dem Moment war uns dann klar, dass wir mit einer neuen Lösung zu einer Effizienzerhöhung beitragen könnten. Und so entstand LabV.

 

Seit wann besteht Ihr Unternehmen?

 

C. Baier: Die LabV Intelligent Solutions wurde im Dezember 2021 gegründet, mittlerweile sind wir in München und Hof mit eigenen Büros vertreten. In welcher Verbindung steht LabV zu Netzsch? C. Baier: LabV ist ein Joint-Venture, also ein gemeinsam gegründetes Unternehmen, der Netzsch Gruppe und des INC Invention Center. Mit LabV kombinieren wir die 60 Jahre Expertise und Marktführung im Bereich Analysieren und Prüfen von Netzsch mit dem Wissen und der Erfahrung des INC, technologische Innovationen umzusetzen.

 

Mit welchen Strategien verfolgen Sie welche Zielsetzungen?

 

C. Baier: Wir unterstützen Labore, sich für eine datenbasierte Zukunft aufzustellen. Daten im Labor werden schon immer benutzt, aber wir wissen alle, dass ihre Relevanz und ihr Mehrwert sich in den kommenden Jahren verändern werden. Analysegeräte werden intelligenter, neue Softwarelösungen werden in den Unternehmen eingeführt und junge Labormitarbeiter werden mit neuen Arbeits- bzw. Denkweisen eingestellt. Mit unserer Lösung möchten wir helfen, das digitale Gedächtnis des Labors aufzubauen. LabV – Labor intelligent vernetzt Dabei verfolgen wir einen cloudbasierten und herstellerübergreifenden Ansatz mit der Zielsetzung das sogenannte „Betriebssystem“ für Labore zu werden. Dieser Ansatz lässt auch 3rd-party Applikationen und Anbindungen zu, also auch die Integration von Applikationen anderer Anbieter, was uns hauptsächlich von LIMS Systemen unterscheidet. distinguishes us from LIMS systems.

 

Auf welches Leistungsspektrum konzentrieren Sie sich?

 

C. Baier: LabV bietet im Kern drei Hauptfunktionalitäten: das automatische Erkennen von Messgeräten, das Prüfauftragsmanagement und die Datensuche. Mit unserem patentierten „smart-mapper“ sind wir in der Lage, herstellerübergreifend Messgeräte und deren Datenformate zu erkennen, zu importieren und so ein „plug & play“ zur Verfügung zu stellen, was dem Labor erhebliche Aufwände und Kosten in der Geräteanbindung erspart. Mit dem Prüfauftragsmanagement können die Labormitarbeitenden alle Prüfaufträge verwalten, bearbeiten und überprüfen. Wir digitalisieren Ergebnisdaten, die oft per Hand vom Geräte-Computer zum Laufwerk kopiert und im Anschluss umbenannt werden, um so die Ergebnisse sehen zu können. Dies ist der Grundstein für unsere Datensuche. Mit dieser Funktion ist es nun endlich möglich, mit wenigen Klicks Messergebnisse anzeigen zu lassen, um Auswertungen durchzuführen. So können beispielweise Unternehmen schnell sehen, wie sich die Ergebnisse eines bestimmten Tests für einen gegebenen Werkstoff oder Wirkstoff über einen definierten Zeitraum entwickelt haben.

Dr. Stefan Thomas, Geschäftsführer bei LabV

“Artificial intelligence is not a gimmick. Laboratories can
identify previously unrecognized correlations and make
their data accessible in an intuitive way.” 

Dr. Stefan Thomas

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CEO of LabV

Für welche Anwender ist dies von besonderem Interesse?

C. Baier: Von diesen Lösungen profitieren natürlich alle Anwender, die in einem Prüflabor arbeiten. Aber nicht nur. Wir sind davon überzeugt, dass sich der Mehrwert unserer Lösungen für die Produktion, die Supply Chain oder den Einkauf positiv auswirkt. Denn Daten und automatisierte Prozesse sorgen mithilfe der Digitalisierung in allen Bereichen für Effizienzsteigerungen.

 

Wo sehen Sie darüber hinaus weitere Potentiale und Märkte?

C. Baier: Neben Prüflaboren, die oft mit der Produktion oder der Entwicklung verbunden sind, sehen wir Potentiale im Bereich der Auftragslabore. LabV ist bewusst branchenunabhängig positioniert und passt deshalb sehr gut als Datendrehscheibe in die verschiedensten Märkte, von der Chemie und Pharma, über Food und Lebensmittelanalytik bis zu Materialien und Umwelt. Wir können durch die Datenbereitstellung und Analyse zur Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen beitragen und somit interessante Wettbewerbsvorteile generieren. Inwieweit streben Sie gemeinsame Entwicklungen mit den Anwendern an? C. Baier: Von Anfang an wurden Anwender an der Entwicklung beteiligt. Ob intern mit unseren eigenen Kolleginnen und Kollegen oder durch Partnerschaften vor dem offiziellen Launch mit Unternehmen wie beispielsweise Villeroy&Boch Fliesen oder das Kunststoffzentrum SKZ. Uns ist es wichtig eine Lösung zu entwickeln, die zu den Laborprozessen und der Arbeitsweise der Anwender passt.

 

Was dürfen die Anwender von LabV erwarten?

C. Baier: LabV ermöglicht Labormitarbeitenden, sich auf ihre Kernaufgaben zu fokussieren und ihre Expertise für das Wesentliche einzusetzen, nämlich die Messungen und deren Ergebnisse. Anwender sollten ihre Laborarbeitszeit nicht mit manuellen Aufgaben verlieren, das möchten wir für sie übernehmen.

 

Welches Anliegen ist Ihnen dabei persönlich besonders wichtig?

C. Baier: Unsere Kunden sind das Wichtigste! Wir versuchen ständig unseren Service zu verbessern, um ihre Probleme, Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Das zeichnet gerade uns als Startup aus im Vergleich zu großen, meist eher trägen Marktbegleitern. Dabei leben wir eine offene Feedback-Kultur, in der jeder Anwender eine wichtige Rolle spielt. LabV steht aber auch für eine offene Kooperation. So möchten wir alle Laborgeräte-Hersteller überzeugen, dass sich die Zusammenarbeit mit uns lohnt, weil wir alle ein gemeinsames Ziel haben, nämlich mit Hilfe der Digitalisierung die Prüflabore effizienter machen.

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